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HinduRock – Recyclingidee aus Stoff

am 8. Februar 2012 geschrieben von silke

Ich war einmal …
ein Rock aus einem Altkleidersack voller Stoffreste.
mit der Lebenserinnerung: Als ich im Yoga-Ashram war …

Ich bin aus weinroten Samt, wurde irgendwann mal genäht
und passe "ganz zufällig" Silke ganz genau.

Und ich war ein Batik-Vorhang.

 

Silke hat mich im Grünen Lädchen gekauft, ein Laden voller Wunderdinge, die die Welt nicht braucht. Der Kauf war nicht "ganz zufällig", die Idee einer Applikation war schon da. Nur noch nicht wann und wofür. Silke hat so ein Motiv irgendwann mal auf einem Kleidungsstück gesehen.
Es gibt auch solche Taschen.

Das Motiv stellt RadhaKrishna auf der Schaukel dar. Radha wird als der weibliche Aspekt, als die weibliche Erweiterung Krishnas beschrieben. Radha gilt als Quelle der Gottesliebe. Die von Ihr ausgehenden Energie der Hingabe nährt und fördert die Verbindung zu Gott.

Silke hat mich ausgeschnitten, mit Vliesofix aufgebügelt und mit schwarzem Garn auf den schwarzen Linien appliziert.
Silke findet beide Dinge (Rock und Vorhang) sind wie für einander gemacht.
Ich war wenig Arbeit, der Effekt enorm.

Und Silke erinnert sich an eine kurze Episode in ihrem Leben:
 
Als ich im Yoga-Ashram war ….
 
…das ist 15 Jahre her. Da war ich 29 und hatte Yoga für mich entdeckt. Doch Yoga sollte mehr für mich sein, als  Heilgymnastik für Hausfrauen unter dem Dach der sehr geschätzten VHS. Also ab, zu einer Ayurveda-Woche (10Tage), in einen sich im Aufbau befindlichen Ashram im Westerwald.
Ein Kurs mit einem echten indischen Yogi: klein, drahtig, mit wallendem Haar und üppiger Bartpracht, immer lächelnd. Und mit seiner Ehefrau, ebenfalls Yoga- und Ayurveda-Lehrerin. Ihr sollte später, auf Grund einer starken Erkältung, heftig das Dosha und anderes entgleiten.
Dort entdeckte ich eine völlig andere Welt. Anfangs befürchtete ich doch sehr, das Schicksal herausgefordert zu haben. Mitten im Wald, ab von aller Zivilisation: ein Haus, von Räucherduft geschwängert und im Umbau befindlich. Davor hatte Stephan mich abgesetzt und war besorgt wieder gefahren.
Fremde Menschen, mit diesem nach innen gerichteten Blick. Nahmen die mich überhaupt wahr? Nie wieder habe ich mich in einer Gruppe einsamer gefühlt.
Doch schnell trennte sich die Spreu vom Weizen. Neben mir gab es noch zwei Anfängerinnen, eine Astrologin und eine Flugbegleiterin. Zwei tolle Frauen. Anerkennend kann ich auch sagen, die Spreu wurde gut und aufmerksam betreut und unterrichtet.
Der Weizen war fortgeschritten, hing an den Lippen des Yogi und übte sich im Karma-Abbau.  Unter anderem, in dem sie sich in 6er Zimmer einmieteten, während ich mir den Luxus eines Einzelzimmers leistete. Karma häuften sie dann jedoch wieder an, als sie wegen Überbelegung ( zu viele Menschen mussten sich ein Bad teilen) das morgendliche Schweigegelübde aufs heftigste brachen.
Leider (?) plagten mich schnell meine überstrapazierten Knie. Besonders nach dem der Yogi mir sehr unsanft verdeutlichte, dass meine Unfähigkeit sitzend meine Füße zu berühren, nur in meinem Kopf bestand, denn schließlich konnte er mich in diese Position pressen. Autsch!
Toll war das reichhaltig lactovegetarische Vollwertessen. Bis heute liebe ich die indische Küche mehr als alle anderen. Wirklich!!! Die Ankündigung nur 2x am Tag Essen zu bekommen, hatte allerdings  bei mir im Vorfeld zum Mitbringen von Essensreserven geführt. Doch Hunger habe ich nicht gelitten. Was wohl auch daran lag, das ich freiwillig bei der Essenszubereitung half, um mich nach einigen Tagen vor dem morgendlichen Mantra-Singen, Meditieren und Vortrag zu drücken. Nada Yoga, der Yoga des Klangs, von Nicht-Indern praktiziert, war sicher auch für den Yogi eine Zumutung.
Nach 7 Tagen hatte ich von allem genug und habe mich vorzeitig abholen lassen.
Abschließend kann ich sagen, war es eine spannende Erfahrung, doch das Angebot blieb mir fremd.
Geblieben ist  jedoch das  Interesse am Yoga und ein Faszination für indische Kunst und Kultur. Der HinduRock eine Verbeugung voller Respekt davor.

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